Worauf wollen wir noch warten?
Wir wollen es uns nicht leisten, weiter zu warten. Stattdessen müssen wir aktiv werden, müssen Räume schaffen für Begegnung, für Auseinandersetzung, für gemeinsames Erleben. Die Szeniale will und kann ein solcher Raum sein und werden. Ein Labor für gesellschaftliches Miteinander. Ein Ort, an dem wir erproben, wie Zusammenleben gelingen kann. Ein Festival, das nicht nur konsumiert, sondern mitgestaltet wird.
Auch die Szeniale 26 wird Kunstformen wieder zusammenbringen – nicht als isolierte Sparten, sondern als sich gegenseitig befruchtende Ausdrucksformen. Wir wollen keine Grenzen zwischen den Künsten, so wie wir keine Grenzen zwischen Menschen wollen.
Freiheit und Verantwortung, Gleichheit und Vielfalt, Solidarität und Individualität – diese scheinbaren Gegensätze müssen wir in eine produktive Balance bringen. Kunst kann uns dabei helfen, weil sie Widersprüche nicht auflöst, sondern aushält und fruchtbar macht.
Die bildende Kunst
… lehrt uns das genaue Hinsehen. Sie zeigt uns Perspektiven, die wir im Alltag übersehen.
Wenn wir vor einem Kunstwerk stehen, das uns irritiert oder berührt, dann öffnen sich Fenster in unserem Denken. Diese Fenster brauchen wir als Gesellschaft mehr denn je. Denn wo der politische Diskurs in Schlagworten erstarrt, kann Kunst Nuancen sichtbar machen und Komplexität zulassen.
Die darstellende Kunst
… lädt uns ein, in andere Rollen zu schlüpfen, andere Leben zu leben, andere Perspektiven einzunehmen.
Im Theater, im Tanz, in der Performance erleben wir Empathie – jene Fähigkeit, die in unserer polarisierten Gesellschaft zunehmend verloren zu gehen scheint. Wenn wir mit dem Herzen eines anderen fühlen können, wird es schwerer, in Feindbildern zu denken.
Die Literatur, die Poesie –
… die Kunst der Worte. In einer Zeit der verkürzten Kommunikation, der Tweets und Kommentarspalten, brauchen wir die Tiefe und Vielschichtigkeit literarischer Texte.
Die Fähigkeit, komplexe Gedanken zu formulieren und zu verstehen, ist eine Grundvoraussetzung für demokratischen Diskurs. Worauf wollen wir noch warten, um diese Fähigkeit wieder zu kultivieren?
Die Musik
… verbindet, wo Worte trennen. Sie spricht eine universelle Sprache, die kulturelle und soziale Grenzen überwinden kann. Wenn Menschen gemeinsam musizieren oder ein Konzert erleben, entsteht eine Gemeinschaft jenseits von Herkunft, Alter oder politischer Überzeugung. In dieser Gemeinschaft liegt ein Potenzial, das wir für unsere Gesellschaft nutzbar machen müssen.
Freundlich und erwartungsvoll aufgerufen, die Bewerbung für ein künstlerisches Projekt zur SZENIALE 26 einzureichen ist, wer der Idee folgt, das Leitmotiv in einen Beitrag zu verwandeln.
Die SZENIALE versteht sich hierbei als Knüpfwerk über lokale Grenzen hinweg, um zu vernetzen, Kooperationen über Städtegrenzen hinweg zu realisieren und Impulse aus dem Raum des Ruhrgebiets (und NRW) zu bündeln und (als) künstlerische Energie einfließen zu lassen
Was wir gern hätten
- Originalität, Experimentierfreude und klare künstlerische Perspektiven
- Projekte mit Relevanz, Reife und einem überschaubaren technischen Bedarf
- Arbeiten, die sich gut in unseren Festivalrahmen integrieren lassen
(Raumbuchung, Zeitfenster, Publikumserlebnis) - Neue Perspektiven, inklusive und barrierearme Umsetzung
Was wir bieten können
- Sichtbarkeit auf einem etablierten Festival mit regionaler und überregionaler Reichweite
- Unterstützung bei Produktion, Mentoring und Netzwerkmöglichkeiten
- Geeignete Spielstätten, Technik- und Festival-Logistik
- Honorar nach Vereinbarung, ggf. Reisekostenbudget
Auswahlkriterien
- Künstlerische Qualität und Relevanz
- Umsetzbarkeit im Festivalkontext
- Vielfalt, Inklusion und gesellschaftliche Relevanz
- Machbarkeit von Produktion und Logistik
Einreichung möglich ab: 10.10.2025
Frist der Ausschreibung: 15.12.2025
Wichtige Hinweise
Projekte können in verschiedenen Formaten eingereicht werden.
Wir fördern und fordern Offenheit, Austausch und Zusammenarbeit im Festival. Sämtliche Bewerbungen werden unabhängig von Herkunft, Religion, Alter, Geschlecht, Behinderung oder sexueller Orientierung berücksichtigt.
Wir freuen uns auf inspirierende Ideen und darauf, gemeinsam ein vielfältiges, spannendes Programm zu gestalten. Danke.
